Menschen zusammenbringen und Stärken sehen
Carmen Schlutow und Marlen Busse sprechen im Interview über den Weg zur TK-Führungskraft.
Carmen Schlutow und Marlen Busse sprechen im Interview über den Weg zur TK-Führungskraft.
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Was ist der TK beim Thema Führung wichtig und wie verändert sich Führung in der hybriden Arbeitswelt? Carmen Schlutow, Teamleiterin Talentmanagement, und Marlen Busse, Leiterin eines TK-Fachzentrums, geben einen Einblick in die Führungskräfteentwicklung bei der TK.
Frau Schlutow, Sie leiten das Team Talentmanagement, sind also selbst eine von rund 750 Führungskräften in der TK und kümmern sich mit Ihrem Team unter anderem um die Führungskräfteentwicklung. Wie wird man eine Führungskraft in der TK?
Carmen Schlutow Wer Interesse an Führung hat, kann sich für unser Junior-Management-Programm, kurz JuMP, bewerben. Vor diesem Schritt empfehlen wir, sich mit Führungskräften auszutauschen, Feedback einzuholen, auch Hospitationen oder ein Mentoring-Programm sind möglich. Im Auswahlverfahren für JuMP geht es dann vor allem um die Führungsmotivation. Uns ist wichtig, dass eine zukünftige Führungskraft Lust darauf hat, Menschen zusammenzubringen und sie bei ihrer Entwicklung zu unterstützen. Für die nächste Führungsebene gibt es dann das Management-Programm.
Frau Busse, Sie leiten ein Fachzentrum der TK in Berlin mit 21 Teams und rund 450 Mitarbeitenden, die sich um Fragen rund um die Themen Mitgliedschaft und Beiträge kümmern. Warum wollten Sie Führungskraft werden?
Marlen Busse Nach meiner Ausbildung bei der TK habe ich die fachliche Führung für ein Team übernommen. Anschließend kam bei mir immer stärker der Wunsch auf, noch mehr gestalten und bei der Transformation ins digitale Zeitalter noch mehr bewegen zu wollen. Um das bei der TK zu tun, muss man natürlich keine Führungskraft werden – aber aus diesem Wunsch heraus habe ich mich zunehmend mit dem Thema Führung beschäftigt und bin dann zunächst Teamleiterin und später Zentrumsleiterin geworden.
Was zeichnet das Führungskräfteprogramm für Sie aus?
Schlutow Zunächst einmal, dass es bei der Auswahl allein darum geht, ob jemand Führungspotenzial hat und Verantwortung übernehmen möchte – auf eine bestimmte Führungsposition muss er oder sie sich dann noch bewerben. Führungskräfteentwicklung hat in der TK einen hohen Stellenwert. Für uns ist ganz klar, dass gute Führung der Schlüssel für zufriedene Mitarbeitende und für zufriedene Kundinnen und Kunden ist. JuMP selbst dauert etwa 18 Monate und besteht aus unterschiedlichen Modulen rund um die Themenbereiche Managementmethoden, Führung und Kommunikation. Vor allem auch der Austausch mit dem Top-Management ist ein wichtiger Bestandteil.
Busse Ich habe die Programme, die ich auf meinem Weg zur Zentrumsleiterin gemacht habe, sehr geschätzt und als große Chance gesehen. Natürlich geht es um das bereits angesprochene Handwerkszeug, das man als Führungskraft braucht, aber auch der kollegiale Austausch ist unglaublich wertvoll. Die Programme helfen dabei, sich ein Netzwerk innerhalb des Unternehmens aufzubauen, in dem man sich wohlfühlt und sich austauschen kann.
Wie blickt die TK auf das Konzept Führung?
Schlutow Wir haben ein Führungsbild entwickelt, das den gemeinsamen Rahmen für Führung in der TK setzt. Dieses Führungsbild ist aus dem Unternehmen heraus in einem partizipativen Prozess mit Mitarbeitenden und Führungskräften entstanden, es hat sich keiner ins stille Kämmerlein gesetzt und vorgegeben, was wichtig zu sein hat. Herausheben würde ich das Zentrum unseres Führungsbildes: Haltung verbindet. Die Haltung ist geprägt von einem positiven Menschenbild, von Vertrauen und Kommunikation auf Augenhöhe sowie von Selbstreflexion und der Bereitschaft, unternehmerische Verantwortung zu übernehmen.
Was bedeutet das für Sie in der Praxis?
Busse Wenn ich auf das Führungsbild schaue, bildet es für mich die unterschiedlichen Rollen ab, die in mir als Führungskraft stecken sollten. Manchmal braucht es mich mehr als Unternehmerin, manchmal mehr als Personalentwicklerin. Besonders wichtig ist mir, die Menschen mit ihren Stärken zu sehen und diese Stärken dafür zu nutzen, die Ziele zu erreichen.
Arbeit ist in ständigem Wandel, nach dem Corona-Homeoffice ist die TK zu dem Arbeitsmodell Flex-Office übergegangen, bei dem bis zu 60 Prozent der Arbeitszeit aus dem Homeoffice oder mobil erbracht werden können. Was bedeutet das für Sie?
Busse Mehr Flexibilität, persönlich, aber auch bezüglich der Zusammenarbeit in der TK. Wir haben Formate geschaffen, um die virtuelle Zusammenarbeit zu gestalten. Neben den Arbeitsprozessen ist natürlich auch das soziale Miteinander sehr wichtig. Als Führungskraft muss ich weiterhin meine Mitarbeitenden mit ihren Bedürfnissen „sehen“, wenn auch nicht immer persönlich.
Schlutow Genau diese Themen beschäftigen uns natürlich auch in der Führungskräfteentwicklung. Arbeiten verändert sich und damit auch der Führungsalltag, deshalb entwickeln wir hier unsere Angebote und Programme ständig weiter, beispielsweise zu den Themen Feedback oder Führen im hybriden Alltag.
„Rasanter Wandel und ständiger Veränderungsmodus – was bedeutet das für Unternehmen wie die TK? In unserer digitalen, dynamischen und komplexen Arbeitswelt ist die Veränderungsbereitschaft wichtiger denn je. Damit haben sich auch die Anforderungen und Erwartungen an Führung verändert. Eine offene Lern- und Feedbackkultur, Kommunikation und Führung auf Augenhöhe dürfen dabei keine gut klingenden Schlagworte bleiben. Es gilt vielmehr, sie als Teil einer lebendigen Unternehmenskultur weiter zu stärken und so auch unsere Veränderungsfähigkeit immer wieder aufs Neue zu fördern.“