Vorstandskolumne: Pflegende stärken!
Warum private Pflegepersonen so wichtig für das Pflegesystem sind und wie sie unterstützt werden können - eine Kolumne von Thomas Ballast.
Warum private Pflegepersonen so wichtig für das Pflegesystem sind und wie sie unterstützt werden können - eine Kolumne von Thomas Ballast.
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Der demografische Wandel in Deutschland ist längst kein abstraktes Zukunftsbild mehr. Mit zunehmendem Altersdurchschnitt sind immer mehr Menschen in Deutschland auf Pflege angewiesen. Etwa vier von fünf Pflegebedürftigen werden hierzulande zu Hause versorgt, meist von Familienmitgliedern oder Freundinnen und Freunden. Diese privaten Pflegepersonen bilden eine zentrale Säule des Pflegesystems, das aufgrund der steigenden Zahl an Pflegebedürftigen mit Fach- und Hilfskräften allein nicht aufrechterhalten werden könnte. Als Kranken- und Pflegekasse können wir sie tatkräftig dabei unterstützen, die Pflege der ihnen nahestehenden Personen möglichst gut und gesund zu gestalten.
Tagtäglich beraten Mitarbeitende der TK Pflegende und Gepflegte im ganzen Land. Sie entwickeln darüber hinaus digitale Angebote und bringen Vorschläge für politische Rahmenbedingungen ein, die die Pflege erleichtern sollen. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Entbürokratisierung und Digitalisierung. Ich bin überzeugt davon, dass in den technischen Möglichkeiten von heute noch viel Potenzial steckt, zeitaufwendige und unübersichtliche Prozesse in der Pflege einfacher und praktischer aufzusetzen.
„Resilienz ist in einer Pflegesituation elementar wichtig.“
Eine Pflegesituation fordert die Betroffenen jedoch nicht nur organisatorisch heraus. Oftmals leisten sie die Pflege zusätzlich zu ihren beruflichen und sonstigen privaten Pflichten – aus der Not heraus, aber auch, weil es ihnen ein persönliches Anliegen ist. Viele von ihnen kümmern sich hingebungsvoll um andere und stellen dabei ihre eigene Gesundheit zurück. Dabei stärkt, wer sich ausreichend bewegt, gesund ernährt und regelmäßig bewusst entspannt, nicht nur das eigene körperliche und mentale Befinden. Mit dem Wissen und gesundheitsbewussten Handeln steigert jede und jeder auch unmittelbar die Qualität der ausgeübten Pflege. Umgekehrt wirken sich Zeitmangel und Stress, die übrigens oft als Ursachen genannt werden, warum Selbstfürsorge nicht stattfindet, negativ auf die Pflege aus.
Umso wichtiger ist es für Pflegende, einen Ausgleich zu finden, um mit der herausfordernden Pflegesituation besser umgehen zu können und aktiv etwas für das eigene Wohlbefinden zu tun.
Die TK unterstützt Angehörige, die die Pflege in den eigenen vier Wänden übernehmen, mit individuellen Angeboten dabei, sich im Pflegealltag zurechtzufinden und zu organisieren, ohne dabei die eigene Gesundheit aus dem Blick zu verlieren.