Warum psychische Widerstandsfähigkeit so wichtig ist

Dr. David Surges aus dem TK-Gesundheitsmanagement verrät im Interview, wieso man seine Kraftquellen kennen und pflegen sollte.

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Dr. David Surges aus dem Gesundheitsmanagement der TK

Dr. David Surges

aus dem Gesundheitsmanagement der TK.

Warum ist Resilienz, also psychische Widerstandsfähigkeit, für unsere Gesundheit so wichtig?

Dr. David Surges Unsere Welt ist gerade heute von stetiger Veränderung und aktuell von verschiedenen Krisen geprägt. Das birgt Potenzial für Unsicherheiten und führt zu Ängsten. Resilienz kann als Anpassungsfähigkeit verstanden werden. Wenn ich beispielsweise das Gefühl habe, ich kann mit Veränderungen gut umgehen, kann mich ihnen anpassen, dann bin ich resilient und erlebe diese Veränderungen nicht als eine Belastung. Vielmehr stelle ich mich schwierigen Situationen aktiv und bewältige sie.

Wie beeinflusst Resilienz die mentale und körperliche Gesundheit?

Surges Es gibt verschiedene Resilienzfaktoren, die wir in uns tragen, die aber auch in der Umwelt zu finden sind. Diese Ressourcen helfen uns dabei, mit Krisen und Herausforderungen umzugehen. Je mehr Ressourcen uns zur Verfügung stehen, desto besser können wir Veränderungen meistern – sind also resilienter und verfügen gleichzeitig über mehr Wohlbefinden. Aus Studien ist zum Beispiel bekannt, dass Menschen mit einer höheren mentalen Widerstandskraft weniger stark unter Stress leiden und seltener an mit Stress verbundenen Krankheiten. Zu den Resilienzfaktoren zählen unter anderem Selbstfürsorge und soziale Unterstützung sowie Selbstwirksamkeit oder positive Emotionen. In jedem Fall gilt, die Mischung aus mehreren macht’s.

„Je mehr Ressourcen uns zur Verfügung stehen, desto besser können wir Veränderungen meistern – sind also resilienter und verfügen gleichzeitig über mehr Wohlbefinden.“

Dr. David Surges, Gesundheitsmanager der TK

Können wir Resilienz denn wie einen Muskel trainieren?

Surges Jeder und jede bringt eine Basis an Ressourcen mit, wobei die einzelnen Faktoren individuell unterschiedlich stark ausgeprägt sind. Aus der Forschung wissen wir, dass wir diese Faktoren trainieren können. Bei solchen Resilienztrainings geht es darum, Resilienzfaktoren individuell aufzubauen, damit wir darauf zurückgreifen können, wenn wir vor einer Herausforderung stehen.

Haben Sie drei Tipps, mit denen man seine psychische Widerstandsfähigkeit stärken kann?

Surges Wir sollten uns bewusst machen, welche Dinge uns persönlich Energie und Kraft geben. Das kann ein Hobby sein, Sport oder die Familie. Kennt man seine Kraftquellen, ist es wichtig, sich Zeit dafür zu nehmen und sie zu pflegen, um schwierigen Situationen gestärkt entgegentreten zu können. Darüber hinaus sollte jede und jeder generell auf die eigenen Grundbedürfnisse achten – also essen, schlafen, bewegen. Wenn ich diese Basis vernachlässige, fällt es mir natürlich schwer, mich einer Krisensituation zu stellen. Als Drittes sind die Sozialkontakte zu nennen. Das kann zum Beispiel ein Gespräch über eine schwierige Situation sein, wo mir mein Gegenüber neue Perspektiven aufzeigt oder mich an meine Stärken erinnert. Wir sind nicht allein und stoßen zumeist auf Unterstützung, wenn wir danach fragen.