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Pflege geht alle an 

Rund drei Viertel der Menschen in Deutschland haben Berührungspunkte mit dem Thema Pflege, sei es durch pflegebedürftige Personen im eigenen Haushalt oder durch ihr berufliches oder privates Umfeld.  
Die TK hat nachgefragt, was sich die Menschen mit Blick auf eine mögliche Pflegesituation wünschen, und mit dem TK-PflegePortal ein neues Angebot für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen entwickelt.
Text: Laura Hassinger 

Dank immer mehr digitalen Lösungen können Anliegen rund um die Gesundheit zunehmend nutzerfreundlich, schnell und einfach erledigt werden – theoretisch. Doch gerade im Bereich der Pflegeversicherung sind viele Anträge und Prozesse noch papiergebunden. Das will die TK ändern. Mit dem TK-PflegePortal bietet sie ihren Versicherten und deren pflegenden Angehörigen eine Online-Anlaufstelle rund um Fragen und Angelegenheiten zur persönlichen Pflegesituation. 

Jano Dornauf aus dem Bereich Versorgungssteuerung verantwortet die Entwicklung des TK-PflegePortals. Er erklärt: „Mit unserem neuen Angebot wollen wir unseren pflegebedürftigen Versicherten und ihren Angehörigen ermöglichen, rund um die Uhr ihre Leistungen und Informationen zum Thema Pflegeversicherung selbstständig einsehen zu können. Das spart Zeit und gibt Orientierung zu den vielen Fragen, die sich mit einer Pflegebedürftigkeit ergeben.“

Jano Dornauf
ist verantwortlich für die Entwicklung des Pflegeportals.

Mehr Zeit für persönliche Beratung

Dornauf und sein Team entwickeln die Webanwendung agil, also in kleinen, schnellen Schritten, die sie häufig überprüfen und an das Feedback der Versicherten anpassen. Dieses hat zum Beispiel ergeben, dass Angehörige und Pflegebedürftige oft nicht wissen, welche Leistungen ihnen zustehen, welche Anträge für sie wichtig sind oder ob zum Beispiel ihr Pflegegeld schon überwiesen wurde. „Unsere Kolleginnen und Kollegen in den Fachzentren Pflege erhalten regelmäßig Anrufe zum Status des Pflegegeldes. Wenn Versicherte das künftig selbst online nachschauen können, bleibt in den Pflegezentren mehr Zeit, um bei komplexeren Fragen zu beraten“, so Dornauf. 

Im TK-PflegePortal genügt ein Blick, um die letzten Auszahlungen und Kostenerstattungen zu prüfen. Verschiedene Pflegerechnungen können zudem direkt hochgeladen und damit schneller bearbeitet werden. „Die bisherigen Nutzerinnen und Nutzer haben uns überwiegend bestätigt, dass sie die angebotenen Funktionen im TK-PflegePortal sehr nützlich finden. Das motiviert uns, die Anwendung weiter auszubauen.“ Neue Funktionen sollen es beispielsweise auch Eltern mit pflegebedürftigen Kindern unter 15 Jahren oder Versicherten mit Sach- oder Kombinationsleistungen leichter machen, ihre Pflegeangelegenheiten zu regeln. 

Digitale Unterstützung für den Pflegealltag

Der Bedarf an digitalen Unterstützungsangeboten für den Pflegealltag werde weiter zunehmen, ist sich Dornauf sicher. Eine aktuelle Forsa-Befragung im Auftrag der TK ergab: Drei von vier Menschen in Deutschland kennen Pflege aus persönlicher Betroffenheit oder ihrem beruflichen oder privaten Umfeld. Für eine lange Eigenständigkeit würde die Mehrheit auch neue Wege in Betracht ziehen, beispielsweise neue Wohnformen. Auch wenn die eigenen vier Wände immer noch an erster Stelle stehen – Mehrgenerationen-Projekte, Senioren-WGs und betreutes Wohnen kommen für viele als Alternative in Betracht. Gegenseitige Unterstützung ist hier das Stichwort. 

Neben Angeboten wie dem TK-PflegePortal zum Organisieren der Pflegeleistungen können dabei auch smarte Technik im Haushalt oder Videochats mit medizinischem Fachpersonal den Alltag für die Pflegebedürftigen und die Pflegenden zeit- und ortsunabhängig erleichtern. 

Pflege muss auch politisch gestärkt werden

Pflege ist nicht nur ein persönliches Thema, sondern auch eine gesundheitspolitische Aufgabe. Je weiter der Altersdurchschnitt steigt, desto präsenter und drängender wird die Frage nach einem zukunftssicheren Pflegesystem. Weder die Beiträge zur Pflegeversicherung noch die Zahl der Pflegekräfte oder der Pflegeheimplätze lassen sich beliebig steigern. Wie kann also mit den vorhandenen Ressourcen auch künftig eine gute Pflege sichergestellt werden? 

Die neue Regierung muss die Finanzierung der Pflegeversicherung in den Blick nehmen und Lösungen entwickeln. Eine Forderung der TK ist, die Pflegeversicherung finanziell von sogenannten versicherungsfremden Leistungen zu entlasten – also von Aufgaben, die sie bezahlt, für die sie aber nicht zuständig ist. Beispiele sind die Rentenbeiträge für pflegende Angehörige oder Ausbildungskosten für angehende Pflegekräfte.

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